Schönes Reuter

Willkommen auf dem Baufeld des Heizkraftwerks Reuter – einem industriell geprägten Areal mit einer trapezförmigen Fläche zwischen Bahngleisen im Osten und Gebäudeanlagen im Westen. Im Süden begrenzt der Hafen an der Spree das Baufeld, während es im Norden von grünen Bäumen umgeben ist.

Unser linear konzipiertes Gebäude nutzt die Geometrie und Ausrichtung optimal aus, was nicht nur eine effiziente Raumnutzung ermöglicht, sondern auch eine problemlose Erweiterbarkeit in Aussicht stellt. Die Südausrichtung auf die Spree gewährleistet eine optimale Orientierung der Büroräume nach Westen oder Osten.

In Anlehnung an die industrielle Umgebung steht das Gebäude auf Stelzen, ähnlich den vorhandenen Rohr- und Kohlenbandbrücken. Dadurch entsteht Abstand zu den großmaßstäblichen Gebäuden und Anlagen, wodurch das Gelände weitestgehend unversiegelt bleibt. Das zweite Obergeschoss ragt über die vorhandene Rohrbrücke hinaus und beherbergt die Kantine mit einem freien Blick auf die Spree.

Kategorie

BüroWettbewerbe

Standort

Berlin-Spandau

Typologie

BüroGastronomieWettbewerb

Status

Wettbewerb, 2.Platz

Timeline

2023

Ausrichtung und Erweiterung

Der Entwurf für den Wettbewerb Schönes Reuter nimmt durch die Aufständerung und durch die Fassadengestaltung Bezug auf die Ästhetik der industriellen Brücken. Die modulare Fassade ermöglicht eine elementweise Vorfertigung, bei der recyceltes Blech mit unterschiedlichen Profilierungen verwendet wird. Die Feinheit der Profile variiert, feinere Profilierung für Umkleiden und schrittweise größere Profile für Büronutzung sowie Kantine.

Damit dient die Fassade nicht nur der Gestaltung, sondern gibt subtile Hinweise auf die verschiedenen Nutzungen. Fensterformate und -geometrien unterscheiden sich, um optimale Belichtung, Belüftung und freie Ausblicke zu gewährleisten. Oberlichter in den Umkleiden verhindern Einsehbarkeit, während runde Wendefenster in der Kantine die charakteristische Geometrie von Schornsteinen und Behältern aufgreifen.

Das aufgeständerte Volumen wird durch „Add-ons“ erweitert, darunter eine Treppenbrücke zur Spree und separate Treppen, die an vorhandene Kohlenbrücken angelehnt sind. Diese Elemente sind durch kräftige Farbgebung in Enzianblau deutlich erkennbar und tragen zur Identität des Gebäudes bei.

Die zweite Phase umfasst zusätzliche Büro- und Konferenzflächen, die in lineare Richtung hinzugefügt werden. Diese Erweiterung erfolgt auf gleiche Weise wie die erste Phase und kann problemlos während des laufenden Betriebs umgesetzt werden. Im Erdgeschoss befinden sich die Konferenzbereiche mit einer transparenten Fassade. Die Fassade der beiden Obergeschosse entspricht der ersten Phase, was zu einem einheitlichen Erscheinungsbild führt.

Struktur

Die Eingänge zu den Nutzungen, einschließlich Anlieferung, Technikräumen und Müllraum sind im Erdgeschoss zu finden. Die erforderlichen Stellplätze für Pkws und Fahrräder befinden sich geschützt unter dem aufgeständerten Volumen im Freien. Im 1. Obergeschoss sind gut erreichbare Umkleiden für externe und interne Mitarbeiter untergebracht.

Im 2. Obergeschoss sind Büros und die Kantine angeordnet, mit zwei kompakten Treppenkernen und Aufzüge zur Erschließung und als Rettungswege. Ein separater Lastenaufzug ermöglicht die Anlieferung zur Kantine. Über der Kantine erstreckt sich eine Dachterrasse, die durch eine Pergola mit beweglichem Sonnenschutz ergänzt wird.

Grundriss 2.OG

Das Gebäude setzt auf eine Elementbauweise mit sich wiederholenden Rastermaßen. Dank der Anwendung repetitiver Bauelemente und einem hohen Vorfertigungsgrad können Baukosten optimiert werden. Die gewählte Gründung ermöglicht zudem eine Reduzierung des Aushubs, welche die nachhaltige und kosteneffiziente Bauweise unterstreicht.

Durch das kompakte Konzept, geplanter Fassadenkonstruktion aus recycelten Baustoffen, einer begrünten Dachfläche und natürlicher und diverser Bepflanzung für die restlichen Flächen wird das Gebäude energieeffizient und klimafreundlich.